Heft 4-2025
Herausforderungen für den Bundeshaushalt
Jan Schnellenbach
Kaufpreisallokation bei Unternehmensakquisitionen nach den Regelungen der IFRS
Carl-Christian Freidank
Die Methodik der Kaufpreisallokation (Purchase Price Allocation) zielt im Rahmen von Unternehmenskäufen darauf ab, beim erwerbenden Unternehmen den Kaufpreis als hingegebene Gegenleistung auf die jeweiligen Bilanzposten des Zielunternehmens zu verteilen, wobei die nicht zuzuweisenden Beträge i.d.R. im (derivativen) Geschäfts- oder Firmenwert aufgehen. Im Beitrag werden zentrale Regelungen der IFRS dargestellt, die im Kontext der Due Diligence bei Unternehmensakquisitionen aus zwei Blickrichtungen von Bedeutung sind.
Green Nudging im Unternehmen
Wie subtile Impulse umweltfreundliches Verhalten fördern
Johanna Hailer und Doris Heckel
Green Nudging ist ein Konzept aus der Verhaltensökonomie, das darauf abzielt, Menschen durch subtile Anstöße zu nachhaltigem Verhalten zu motivieren. Es verbindet psychologische Effekte wie Defaults, soziale Normen und Gamification mit praktischen Anwendungen. Dieser Artikel untersucht die Chancen und Grenzen von Green Nudging, zeigt konkrete Beispiele aus der Praxis und beleuchtet ethische sowie langfristige Herausforderungen.
Die polit-ökonomische Krux inländischer Klimaneutralität
Thomas Apolte
Der internationale Kontext ist das vielleicht wichtigste Problem der Klimapolitik. Es gibt ein grundsätzlich lösbares Grenzausgleichsproblem, aber ein kaum befriedigend lösbares polit-ökonomisches Problem. Denn Staaten, die Klimaneutralität anstreben, werden zumindest über einen längeren Zeitraum Realeinkommensverluste im Vergleich zu solchen Staaten hinnehmen müssen, die sich an der Lösung des Klimaproblems nicht beteiligen. Politiker scheuen sich daher, das Problem offen anzusprechen. Stattdessen dominieren Versprechen von einem klimapolitisch erzeugten Wirtschaftsboom.
Vermögensbildungspolitik: Was zu tun bleibt
Hans-Jörg Naumer
In Deutschland hat sich zwar einiges getan, was eine Politik zur Stärkung der Vermögensbildung betrifft, aber es fehlt nach wie vor an einer konsequenten Politik, die sich auf die wirtschaftliche Bildung, die Altersvorsorge, die Förderung von Wohneigentum und den Zugang zu Kapital in allen Bereichen konzentriert. Es fällt auf, dass Deutschland im internationalen Vergleich beim Geldvermögen und bei der Wohneigentumsquote auf den hinteren Plätzen liegt oder sogar die rote Laterne hat. Eine Politik der Vermögensbildung würde auch dazu beitragen, Ungleichheit zu verringern und die Demokratie zu stärken, indem sie Populismus verhindert.
Die aktuelle Grafik: Wo wird in Deutschland zu wenig investiert?
Standpunkte: Welchen Staat wollen wir?
Joachim Weimann
Wo endet die individuelle Freiheit und wo beginnt die Verpflichtung des Staates, kollektive Entscheidungen zu treffen? Für eine freiheitliche Demokratie ist das eine zentrale Frage. Wir sind es gewohnt, dass sie in der Politik ad hoc entschieden wird. Das bringt Probleme mit sich und es wäre nicht notwendig, denn es gibt eine überzeugende Antwort auf die Frage, die sich aus einer allgemeinen Theorie ableiten lässt.
Gesetze, Effekte, Theoreme: Globaler Süden und Globaler Norden – eine ökonomische Bewertung
Richard Reichel und Annalena Uhrmann
Wir beschäftigen uns in diesem Beitrag mit der ökonomischen Sinnhaftgkeit der Begriffe „Globaler Süden“ und „Globaler Norden“. Wir untersuchen insbesondere, ob der Kolonialismus bei der Bildung dieser Begriffe eine Rolle spielen kann. Es wird gezeigt, dass die üblicherweise unterstellten Ausbeutungshypothesen meist nicht bestätigt werden können. Auch bei einer hierarchischen Clusteranalyse zeigt sich, dass die koloniale Vergangenheit kein solches Strukturmerkmal ist. Vielmehr sind die Ausstattung mit natürlichen Ressourcen und die Religion erkennbare Strukturmerkmale.
Das aktuelle Stichwort: Digitale Barrierefreiheit
Ziel, Arten und Praxisbeispiele
Sina Trum, Tobias Knopf und Doréen Pick
Im vorliegenden Beitrag wird der Begriff, die rechtliche und unternehmerische Erfordernis, die Arten und ausgewählte Praxisbeispiele einer digitalen Barrierefreiheit vorgestellt. Das Konzept der digitalen Barrierefreiheit zielt darauf ab, möglichst allen Personen den Zugang zu digitalen Leistungen auf digitalen Kommunikations- und Vertriebskanälen zu ermöglichen. Ab Sommer 2025 ist es für zahlreiche Unternehmen Pflicht, barrierefreie Webseiten und Apps zu haben.
Informationen für Studium und Beruf: Das Kommunikationsquadrat
Lars Wächter
Grundlegende Kenntnisse über die Funktionsweise der zwischenmenschlichen Kommunikation sind unerlässlich, und zwar nicht nur im privaten Bereich, sondern ebenso für den Erfolg im Studium und im Beruf. Im Marketing, insbesondere im Vertrieb, können Kenntnisse über die Kommunikation beispielsweise zur Vorbereitung und/oder Analyse von Verkaufsgesprächen eingesetzt werden.
WiSt-Fallstudie: Von der Studentenbude zum Smart Home
Balkonkraftwerke als ein Beispiel für nachhaltige Investitionen in erneuerbare Energiesysteme
Teil 2: Lösungen
Martina Röhrich und Wilfried Teichert
Der Ausbau von Solarenergie ist vor dem Hintergrund des Klimawandels ein höchst aktuelles Thema. Diese Fallstudie verlässt den üblichen Blickwinkel, in dem Themen der Betriebswirtschaftslehre aus Unternehmenssicht erörtert werden. Stattdessen wird das Instrumentarium der Investitionsrechnung genutzt, um eine Investition eines privaten Haushaltes im Bereich erneuerbarer Energien zu prüfen. Somit ist diese Fallstudie entlang der Lebenswirklichkeit auch von Studierenden konzipiert. Dabei werden auch volkswirtschaftliche Bezüge zum Thema hergestellt. Es kann gezeigt werden, dass sich ökologische und ökonomische Ziele verbinden lassen.
WiSt-Fallstudie: Bestimmung optimaler Preise durch Online-Preisexperimente
Teil 1: Fallbeschreibung und Aufgabenstellung
Jost Adler
Die Bestimmung optimaler Preise kann durch Preisexperimente im Online-Handel unterstützt werden. Hierzu ist es notwendig, zunächst auf Basis der erhobenen Daten eine geeignete Preis-Absatz-Funktion zu schätzen. Diese kann zusammen mit entsprechenden Kosteninformationen dazu genutzt werden, einen gewinnoptimalen Preis zu ermitteln. In der vorliegenden Fallstudie soll dies durch die drei Schritte Messen, Modellieren und Optimieren unter Verwendung von MS-Excel illustriert werden.