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Prüffelder für das Kalenderjahr 2018

BC-Redaktion

OFD Nordrhein-Westfalen, Mitteilung vom 9.1.2018

 

Im Kalenderjahr 2018 werden durch die Finanzämter die folgenden zentralen Prüffelder bearbeitet:

– „Beiträge von Arbeitnehmern zu berufsständischen Versorgungseinrichtungen“,

– „Prüfung der Einkunftserzielungsabsicht (Liebhaberei) bei § 15 und § 18 EStG“ sowie

– „Verlustabzug bei Körperschaften gemäß § 8c KStG“.

    Die für das Kalenderjahr 2018 von den Finanzämtern ausgewählten dezentralen Prüffelder ergeben sich aus der beigefügten Tabelle.


     

    Steuerart

    Schwerpunktprüfung 2018

    Einkommensteuer

    • Verlustverrechnungsbeschränkung (§ 15a EStG)
    • Veräußerung von Anteilen an Kapitalgesellschaften (§ 17 EStG)
    • Liebhaberei bei Gewinneinkünften (§ 15 EStG und § 18 EStG)
    • Raumkosten und Grundstücksaufwendungen (§ 15 EStG und § 18 EStG)
    • Verlustverrechnungsbeschränkung (§ 15a EStG)
    • Reisekosten bei beruflich veranlasster Auswärtstätigkeit (§ 19 EStG)
    • Häusliches Arbeitszimmer (§ 19 EStG)
    • „Hohe Fahrtkosten“ zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte (§ 19 EStG)
    • Hohe Erhaltungsaufwendungen (§ 21 EStG)
    • Begünstigung der nicht entnommenen Gewinne (§ 34a EStG)

    Körperschaftsteuer

    • Verlustbeschränkung (§ 8c KStG)
    • Überprüfung und Pflege des Gesellschafterbestands von Kapitalgesellschaften

    Umsatzsteuer

    • Berichtigung des Vorsteuerabzugs (§ 15a UStG)

    Außensteuerrecht

    • Ausländische Einkünfte

     

     

    Praxis-Info!

    Typische Prüfungsfelder, die vom Betriebsprüfer besonders genau untersucht werden, sind laut PwC-Studie „Betriebsprüfung 2015“ (Mitteilung vom 26.11.2015):

    • Rückstellungen: Bei 81% der befragten Unternehmen war deren Höhe Gegenstand der letzten Betriebsprüfung;
    • Bewertung von Wirtschaftsgütern des Anlage- und Umlaufvermögens;
    • Zulässigkeit von Wertberichtigungen;
    • Bewirtungsaufwendungen und Geschenke;
    • Gewerbesteuer: Hinzurechnung von Lizenzzahlungen, Mieten oder Pachten und Zinsen;
    • Umsatzsteuer-Sonderprüfungen: Vorsteuerabzug (über 60%), erbrachte Nachweise für die Steuerfreiheit von Ausfuhrlieferungen (Drittstaaten) sowie innergemeinschaftlichen Lieferungen und Leistungen (50%);
    • konzerninterne Verrechnungspreise: Bei fast 60% der international aufgestellten Unternehmen standen diese bei der letzten Außenprüfung im Mittelpunkt. Untersucht werden insbesondere Kostenumlagen, Gewinnmargen verbundener Unternehmen sowie die Dokumentation der Leistungsbeziehungen zwischen verbundenen Parteien. 25% der befragten Unternehmen beobachteten dabei während der letzten Prüfung einen Informationsaustausch des deutschen Finanzamts mit ausländischen Steuerbehörden (meist Auskunftsersuchen).

     

     

    Verhaltenshinweise:

    Im Vorfeld einer steuerlichen Betriebsprüfung ist ein besonderes Augenmerk auf die Beschaffenheit der Daten zu legen, die dem Prüfer zur Verfügung gestellt werden. Die Daten sollten zügig sowie lesbar und formell in Ordnung aufbereitet werden, indem diese vorab mittels der Software IDEA auf Lesbarkeit überprüft werden. Dies erweist sich für das Prüfungsklima als vorteilhaft.

    Während einer Außenprüfung empfiehlt es sich, immer wieder mit dem Betriebsprüfer zu kommunizieren und nachzufragen, wie weit er denn schon sei und ob er noch Unterlagen benötige, um jederzeit gegensteuern zu können und unzutreffende Überlegungen des Prüfers zu entkräften. Verlangt der Prüfer eine Liste von Belegen, sollten ihm diese zeitnah zur Verfügung gestellt werden. Dabei empfiehlt es sich, von jedem Beleg, der dem Prüfer übergeben wird, eine Kopie zu machen. Hiermit ist man immer im Bilde, was der Prüfer bei seinen Auswertungen vorliegen hatte. Sollten Rechtsfragen auftauchen, ist auf jeden Fall der Steuerberater einzuschalten.

    Weitere Verhaltenstipps zur steuerlichen Außenprüfung bieten Jansen/Polka in BC 2014, 65 ff., Heft 2.

     

     

    [Anm. d. Red.]                    

     

     

    BC 3/2018

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