US-Gericht: Amerikanerin drängte Freund per SMS zu Suizid – Schuldspruch

Einer jungen Amerikanerin drohen bis zu 20 Jahre Gefängnis, weil sie ihren Freund per SMS und Telefon zum Suizid angespornt hat. Knapp drei Jahre, nachdem sich der depressive 18-Jährige das Leben genommen hatte, sprach ein Richter in Taunton im US-Bundesstaat Massachusetts die heute 20-Jährige am 16.06.2017 der fahrlässigen Tötung schuldig. Das Strafmaß soll am 03.08.2017 verkündet werden.

Kontroverse nach Urteilsspruch

Der Schuldspruch löste in den USA Kontroversen aus, da der Straftatbestand fahrlässige Tötung normalerweise eine aktive Beteiligung beinhaltet - wie etwa eine Trunkenheitsfahrt mit tödlichem Ausgang. In diesem Fall habe ein Richter entschieden, das Worte getötet hätten, und das sei neues Territorium, zitierten die "New York Times“ und andere Medien. Motiv der junge Frau sei gewesen, als hinterbliebene "trauernde Freundin“ Aufmerksamkeit zu erhalten, argumentierte die Staatsanwaltschaft im Prozess.

Redaktion beck-aktuell, 20. Juni 2017 (dpa).