Uni­ons­po­li­ti­ker for­dern nied­ri­ge­re Straf­zin­sen vom Fi­nanz­amt

Wirt­schafts­po­li­ti­ker der Uni­ons­frak­ti­on im Bun­des­tag haben laut "Spie­gel" einen neuen Vor­stoß un­ter­nom­men, um den Zins auf Steu­er­nach­for­de­run­gen des Fi­nanz­amts zu sen­ken. Die­ser liegt mit 6% deut­lich über den der­zei­ti­gen Markt­zin­sen. Die Ar­beits­grup­pe Wirt­schaft und der Par­la­ments­kreis Mit­tel­stand (PKM) der CDU/CSU-Frak­ti­on for­dern nun, dass Fi­nanz­äm­ter künf­tig nur noch 3% Zin­sen ver­lan­gen dür­fen.

Der­zei­ti­ger Zins­satz "rea­li­täts­fremd"

"Ein Zins­satz von 6% ist rea­li­täts­fremd, er muss drin­gend nach unten an­ge­passt wer­den", sagte der PKM-Vor­sit­zen­de Chris­ti­an von Stet­ten dem "Spie­gel". Der CDU-Wirt­schafts­po­li­ti­ker Ralph Brink­haus be­zeich­ne­te den Zins­satz "als stän­di­ges Är­ger­nis, das so schnell wie mög­lich be­sei­tigt ge­hört". Die Sen­kung soll den An­ga­ben zu­fol­ge in das ge­plan­te Bü­ro­kra­tie­ent­las­tungs­ge­setz der Bun­des­re­gie­rung auf­ge­nom­men wer­den, das dem­nächst ver­ab­schie­det wird.

Mi­nis­te­ri­um: Zins auf Steu­er­nach­for­de­run­gen nicht mit Markt­zins ver­gleich­bar

Al­ler­dings sei Bun­des­fi­nanz­mi­nis­ter Wolf­gang Schäub­le (CDU) da­ge­gen. Er fürch­te Ein­nah­me­aus­fäl­le für den Fis­kus von 1,2 Mil­li­ar­den Euro, heißt es in dem Be­richt. So­wohl für Steu­er­nach­for­de­run­gen als auch Er­stat­tun­gen des Fi­nanz­am­tes fal­len Zin­sen von 0,5% pro Monat an. Der feste Zins­satz ist seit mehr als 50 Jah­ren un­ver­än­dert. Nach Dar­stel­lung des Bun­des­fi­nanz­mi­nis­te­ri­ums ist er nach stän­di­ger Recht­spre­chung des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts und Bun­des­fi­nanz­hofs ver­fas­sungs­kon­form. Das Mi­nis­te­ri­um ist der An­sicht, dass er nicht mit dem "Markt­zins" ver­gli­chen wer­den kann.

Redaktion beck-aktuell, 6. Dezember 2016 (dpa).