Tschechisches Parlament gibt grünes Licht für Rauchverbot

Das Aus für eine der letzten Raucheroasen Europas ist beschlossene Sache: Das tschechische Parlament hat nach jahrelangen Debatten ein völliges Rauchverbot in Kneipen und Gaststätten verabschiedet. In der zweiten Kammer stimmten am 19.01.2017 45 Senatoren für das Gesetzesvorhaben, zwölf waren dagegen. Damit das Verbot zum Weltnichtrauchertag am 31.05. in Kraft treten kann, muss Präsident Milos Zeman die Novelle noch unterschreiben. Er hatte bereits angekündigt, auf ein Veto zu verzichten: "Als Raucher, ja sogar als Kettenraucher, würde ich mich in einem Interessenkonflikt befinden."

Hinweisschild am Eingang bislang ausreichend

Ministerpräsident Bohuslav Sobotka begrüßte die Entscheidung. "Tschechien zählt endlich zu den anständigen Ländern, die das Rauchen einschränken und die Gesundheit ihrer Bürger schützen", sagte der Sozialdemokrat. Bisher mussten Gastronomiebetriebe nur mit einem Hinweisschild am Eingang mitteilen, ob es sich um ein Raucherlokal handelt. In öffentlichen Einrichtungen wie Schulen und Krankenhäusern ist das Rauchen seit 2006 verboten.

Jeder vierte Erwachsene ist Raucher

In Tschechien greift rund jeder vierte Erwachsene regelmäßig zum Glimmstängel. Im Zusammenhang mit dem Tabakkonsum sterben in dem EU-Mitgliedstaat nach Schätzungen jährlich rund 18.000 Menschen.

Redaktion beck-aktuell, 20. Januar 2017 (dpa).