Sexverbrechen im Internet bestellt – zwölf Jahre Haft für Dänen

Ein Däne muss unter anderem wegen des Anschauens von Vergewaltigungen minderjähriger Philippiner für zwölf Jahre ins Gefängnis. Ein Bezirksgericht im dänischen Glostrup urteilte am 23.05.2017 zudem, der 70-Jährige habe sich wegen Besitzes von Kinderpornografie sowie Inzests schuldig gemacht. Insgesamt wurden ihm mehr als 340 Fälle zur Last gelegt, in denen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren auf den Philippinen an live im Internet übertragenen Sexshows teilnahmen oder sexuell missbraucht wurden.

Computerdaten als Beweismittel

Der Däne sah sich die Übertragungen auf seinem Computer in seinem Haus von einem Vorort in Kopenhagen aus im Livestream an und bezahlte dafür. Die Verbrechen fanden dem Gericht zufolge zwischen 2011 und der Festnahme des Mannes im Februar 2016 statt. Als Beweismittel sicherten Datenexperten der dänischen Nationalpolizei Computerdaten, darunter Webchats, in denen der Mann verschiedene Sexakte in Auftrag gab.

Verurteilter prüft Berufung

Staatsanwältin Helene Brædder begrüßte, dass das Gericht die Beweise anerkannt habe. Mit dem Urteil sei ein "ungewöhnlich schwerer" Fall zum Abschluss gebracht worden. Der Verurteilte erwägt, in Berufung zu gehen, wie der Sender TV2 berichtete.

Redaktion beck-aktuell, 24. Mai 2017 (dpa).