Statt Millionen-Kredit Falschgeld angedreht
Der Finanzvermittler hatte das Geschäft mit Wagner und einer Architektin aus Nordrhein-Westfalen sowie mit einem angeblichen israelischen Diamantenhändler eingefädelt. Den Opfern wurde im Juni 2016 statt versprochener Millionen-Kredite Falschgeld angedreht. Insgesamt verloren Wagner und die Architektin etwa 1,6 Millionen Euro, die sie dem angeblichen Diamantenhändler als Sicherheit für ihre erhofften Darlehen übergaben. Deswegen sei auch der Tatbestand des besonders schweren Diebstahls erfüllt, befanden die Richter. Der Verurteilte hatte zuvor ausgesagt, nichts von dem Falschgeld gewusst zu haben. Unister-Gründer Wagner war nach der Geldübergabe in Italien im Sommer 2016 auf der Rückreise nach Leipzig mit einem Kleinflugzeug abgestürzt. Die Internetfirma meldete unmittelbar danach Insolvenz an.
Strafmildernde Umstände berücksichtigt
Als strafmildernd wertete das Gericht, dass der Angeklagte nicht vorbestraft ist. Zudem habe er – anders als die Generalstaatsanwaltschaft Dresden es ihm vorgeworfen hatte – die Notlage der beiden Opfer nicht ausnutzen können, da er nicht von ihren finanziellen Problemen gewusst habe. Er habe im Laufe des Prozesses Teilgeständnisse abgelegt und Reue über den Flugzeugabsturz gezeigt, bei dem neben Wagner drei Menschen ums Leben kamen. Die Dresdner Staatsanwalt hatte fünfeinhalb Jahre Haft gefordert. Das Höchstmaß für den Straftatbestand sind zehn Jahre Freiheitsstrafe.