Deutscher Raser in der Schweiz zu Gefängnisstrafe verurteilt

Mit Tempo 200 war ein deutscher Raser in der Schweiz unterwegs. Im Gotthard-Straßentunnel gefährdete er den Verkehr nach Polizeiangaben bei mindestens zehn Überholmanövern. Die Beamten stoppten ihn erst mit einer Straßensperre vor dem Ceneri-Tunnel, wie ein Gericht in Lugano am 20.01.2017 festhielt. Dieses hat den 40-jährigen in Abwesenheit zu 30 Monaten Haft verurteilt, 18 davon auf Bewährung, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Raser flüchtete

Der Mann habe seine Fahrt nach Como im Tessin im Sommer 2014 schließlich mit dem Taxi fortgesetzt, so die Staatsanwaltschaft. Dann sei er geflüchtet, ohne den Taxifahrer zu bezahlen. Der deutsche Autofahrer könnte seine Gefängnisstrafe womöglich in Deutschland absitzen. Das sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Lugano am Dienstag. Der 40-Jährige aus Ditzingen nördlich von Stuttgart war am Dienstag in Lugano nicht zum Prozess erschienen war. Es sei daher unwahrscheinlich, dass er zum Haftantritt komme, sagte der Sprecher. Die Auslieferung eines deutschen Staatsbürgers aus Deutschland sei ebenfalls schwierig. Der Richter könne aber für ein Absitzen der Strafe in Deutschland plädieren. Den Antrag stelle er aber frühestens nach schriftlicher Ausfertigung des Urteils in einigen Wochen.

Redaktion beck-aktuell, 21. Februar 2017 (dpa).