USA: 145 Konzernchefs fordern schärferes Waffenrecht

In den USA erhalten die oppositionellen Demokraten bei ihrer Forderung nach einem schärferen Waffenrecht Unterstützung aus der Wirtschaft: 145 Konzernchefs riefen den US-Senat in einem am 12.09.2019 von der "New York Times" veröffentlichten Brief dazu auf, einen vom Repräsentantenhaus bereits im Februar 2019 beschlossenen Gesetzentwurf zu verabschieden. Damit sollen Privatverkäufe von Waffen ohne Hintergrundprüfung des Käufers prinzipiell verboten werden.

Airbnb, Uber und Yelp unter Unterzeichnern

In dem Schreiben heißt es: "Waffengewalt in Amerika ist nicht unausweichlich; sie ist vermeidbar. Es gibt Schritte, die der Kongress unternehmen kann und muss, um Waffengewalt zu verhindern und zu reduzieren." Es sei nicht hinnehmbar, in dieser Krise untätig zu bleiben. Der von den Republikanern von US-Präsident Donald Trump dominierte Senat müsse dem Beispiel des Repräsentantenhauses folgen. Letzteres kontrollieren die Demokraten. Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem die Geschäftsführer von Airbnb, Uber und Yelp.

Pelosi: Verzögerungstaktik kostet Menschenleben

Der republikanische Mehrheitsführer im Senat, Mitch McConnell, will die Kammer erst über den Gesetzentwurf abstimmen lassen, wenn Trump Position zu dem Entwurf bezogen hat. Die Sprecherin des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, warf McConnell vor, mit seiner Verzögerungstaktik Menschenleben zu gefährden. Wäre das Gesetz bereits in Kraft getreten, hätten zahlreiche Leben gerettet werden können, sagte sie am 12.09.2019 in Washington.

Blutbäder in Odessa und Dayton

Ende vergangenen Monats hatte ein vorbestrafter Schütze in Odessa im US-Bundesstaat Texas scheinbar wahllos das Feuer eröffnet und sieben Menschen getötet. Anfang August hatten zwei Schützen in El Paso (Texas) und in Dayton (Ohio) mit Sturmgewehren Blutbäder angerichtet - insgesamt wurden dabei 31 Menschen getötet und zahlreiche verletzt. Die Gewaltverbrechen führten zu erneuten Debatten über das Waffenrecht in den USA und dessen Reform.

Redaktion beck-aktuell, 13. September 2019 (dpa).