Türkischer Geheimdienst soll Entführung eines Gülen-Anhängers in der Mongolei versucht haben

In der mongolischen Hauptstadt Ulan Bator hat sich in der Nacht zum 28.07.2018 ein politischer Krimi abgespielt. Der türkische Geheimdienst soll versucht haben, einen Gülen-Anhänger zu entführen, um ihn per Flugzeug in die Türkei zurückzubringen. Dazu sowie zu weiteren Entwicklungen in Kuba, Peru und dem Kongo hier mehr.

Erdogan macht Gülen für Putschversuch verantwortlich

Nach türkischen Medienberichten soll es sich um den Direktor mehrerer mit der Gülen-Bewegung verbundener türkischer Schulen handeln. Wie die mongolische Polizei den Mann fand, blieb unklar. Er wurde aber von Freunden auf einer Polizeistation ausfindig gemacht und am frühen Morgen des 28.07.2018 unverletzt nach Hause gebracht. Das türkische Flugzeug, das am Flughafen gewartet hatte, verließ die Mongolei ohne den Mann. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan macht den Prediger Fethullah Gülen für den Putschversuch von 2016 verantwortlich.  

Amnesty wirft Kubas Präsidenten Repression vor  

Amnesty International (AI) hat Kubas Präsidenten Miguel Díaz-Canel anhaltende staatliche Repression vorgeworfen. Während der ersten 100 Tage seiner Präsidentschaft habe ihre Organisation alarmierende Berichte über willkürliche Festnahmen von Menschenrechtlern erhalten, teilte die AI-Amerika-Leiterin Érika Guevara am 27.07.2018 mit. Die Reform der kubanischen Verfassung, die unter anderem die Ehe für Alle vorsieht, stehe anhaltenden Kontrollen durch die Behörden des sozialistischen Inselstaats gegenüber. Der 58-Jährige Díaz-Canel beging am 28.07.2018 seinen 100. Tag im Amt des Präsidenten.  

Perus Präsident kündigt Referendum über politische Reformen an

Perus Präsident hat im Zuge eines Korruptionsskandals ein Referendum über politische Reformen angekündigt. Darin soll es um ein Verbot der Wiederwahl von Kongressabgeordneten, eine Rückkehr zu einem Zweikammersystem und Änderungen im Ernennungsprozess von Richtern und Staatsanwälten gehen, erklärte Martín Vizcarra am 28.07.2018 in einer Rede vor dem Parlament. In Peru war ein Korruptionsskandal eskaliert, nachdem lokale Medien Audioaufnahmen veröffentlichten, auf denen unter anderem illegale Absprachen zwischen Richtern, Staatsanwälten und Politikern zu hören waren.

Vor Wahlen: Kongos Staatschef klärt Versorgung von Ex-Präsidenten

Fünf Monate vor der Präsidentenwahl im Kongo, bei der Amtsinhaber Joseph Kabila nicht mehr kandidieren darf, hat das Parlament ein Gesetz zur Versorgung früherer Staatschefs beschlossen. Beobachter sahen darin ein Zeichen, dass sich Kabila bei der Wahl am 23.12.2018 nicht entgegen der Verfassung um eine weitere Amtszeit bemühen will. Er hat eine erneute Kandidatur bislang nie öffentlich ausgeschlossen. Das Gesetz sieht vor, dass frühere Staatschefs Senatoren auf Lebenszeit werden sollen, zudem sollen ihnen mindestens 50% ihres Gehalts und Bodyguards zustehen. Kabila habe das Gesetz am Abend des 27.07.2018 unterzeichnet, hieß es am 28.07.2018 im staatlichen Fernsehen.

Redaktion beck-aktuell, 30. Juli 2018 (dpa).