Zahl rechtskräftig Verurteilter 2021 weiter gesunken

Im Jahr 2021 sind rund 662.100 Menschen von deutschen Gerichten rechtskräftig verurteilt worden. Wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte, waren das rund 37.200 Verurteilte oder 5,3% weniger als noch im Vorjahr. Damit habe sich die seit Jahren tendenziell rückläufige Entwicklung fortgesetzt. Wie bereits in den Vorjahren wurde besonders häufig, nämlich gegen 524.600 Angeklagte, eine Geldstrafe verhängt. Das entspricht 79,2% aller rechtskräftigen Verurteilungen. In 13,7% oder knapp 100.000 Fällen verhängten die Gerichte Freiheitsstrafen.

Anteil der Verkehrsdelikte am höchsten

Mit 23,8% aller Verurteilungen war der Anteil der Verkehrsdelikte besonders hoch. Ein Anstieg wurde bei verbotenen Autorennen verzeichnet, die seit 2017 strafbar sind: Im vergangenen Jahr gab es in diesem Bereich rund 1.100 rechtskräftige Verurteilungen gegenüber rund 700 im Jahr 2020 und rund 100 im Jahr 2018. Den größten Anteil unter den Straftaten außerhalb des Straßenverkehrs hatten 2021 wie bereits in den Vorjahren die Eigentums- und Vermögensdelikte. Ihr Anteil blieb mit 17,8% aller Verurteilungen ähnlich hoch wie im Jahr zuvor.

Mehr Verurteilungen wegen Beleidigung

Trotz des allgemeinen Rückgangs gab es auch gegenläufige Entwicklungen: So stieg die Zahl der Verurteilungen wegen Beleidigung um 1.000 beziehungsweise 3,8% auf 27.900. Die Zahl der wegen Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung Verurteilten stieg ebenfalls um 1.000 oder 10,1% auf 10.300. Allerdings ist hier nach Angaben der Behörde ein Vergleich mit den Vorjahren nicht oder nur eingeschränkt möglich, da es im Sexualstrafrecht Änderungen gab und neue Straftatbestände geschaffen wurden.

Gitta Kharraz, 30. November 2022 (dpa).