Neuseeland: 18-Jähriger wegen Verbreitung von Massaker-Live-Stream vor Gericht

Nach dem Massaker in zwei neuseeländischen Moscheen muss sich ein 18-Jähriger in Neuseeland für die Verbreitung des Live-Streams der Tat vor Gericht verantworten. Der junge Mann wurde am 18.03.2019 einem Richter in Christchurch vorgeführt, wie die Tageszeitung "New Zealand Herald" berichtete.

Vorwurf: Aufnahmen des Attentäters verbreitet

Der Attentäter hatte seine Tat am 15.03.2019 gefilmt und direkt im Internet übertragen. Dem 18-Jährigen wird nun vorgeworfen, diese Aufnahmen im Netz geteilt zu haben. Auch soll er Zeitungsangaben zufolge ein Foto von einer der angegriffenen Moscheen online veröffentlicht und mit der Botschaft "Ziel erfasst" versehen haben. In weiteren Chat-Nachrichten habe er darüber hinaus zu "extremer Gewalt angestachelt".

Keine direkte Verbindung zu Bluttat

Der 18-Jährige war bereits am 15.03.2019 festgenommen worden und sitzt in Untersuchungshaft. Mit der Bluttat soll er nach Angaben der Polizei sonst nicht in Verbindung stehen. Eine Freilassung auf Kaution wurde am 18.03.2019 verweigert. Am 08.04.2019 soll der Jugendliche erneut vor den Richter treten.

Rechtsextremistischer Attentäter erschoss 50 Menschen

In Christchurch auf Neuseelands Südinsel hatte am 15.03.2019 der Australier Brenton Tarrant auf die Besucher von zwei Moscheen geschossen und dabei 50 Menschen getötet. Die Tat hatte der Rechtsextremist mit einer Helm-Kamera live ins Internet übertragen.

Redaktion beck-aktuell, 18. März 2019 (dpa).