Männer lockten Frau in Hinterhalt
Die vier Männer aus Eritrea hatten im August 2017 mit einem Kasten Bier hinter einer leeren Berufsschule in Dessau-Roßlau gesessen, als die 56 Jahre alte Frau auf der Suche nach Pfandflaschen vorbeikam. Das Sammeln war eine regelmäßige Zusatzeinnahme für sie. Als die Männer ihr das Leergut ihres Bierkastens versprachen, ließ sie sich darauf ein, später zum verlassenen Schulhof zurückzukehren.
Körperliche und psychische Folgen
Es folgte ein Martyrium, wie die Richterin in ihrer Urteilsbegründung schilderte: Mit einem abgebrochenen Flaschenhals wurde die 56-Jährige von den angetrunkenen Männern am Hals bedroht. Dann vergewaltigten sie ihr Opfer mehrfach. Die Frau erlitt schwere Verletzungen am ganzen Körper, war tagelang im Krankenhaus. Bis heute kann sie wegen der psychischen Folgen der Tat nicht zur Arbeit gehen.
Drei der vier Angeklagten geständig
Drei der vier Angeklagten hatten im Lauf des fünf Monate dauernden Prozesses gestanden und sich bei der 56-Jährigen entschuldigt. Der Vierte bestritt seine Beteiligung. Es nutzte nichts: Auch DNA-Spuren überführten die Männer. Sie sind nach eigenen Angaben zwischen 18 und 22 Jahren alt. Die Angaben wurden während des Prozesses immer wieder in Zweifel gezogen. Zwei Angeklagte wurden nach Jugendstrafrecht zu sechs Jahren Haft verurteilt. Die anderen beiden nach Erwachsenen-Strafrecht zu sieben beziehungsweise acht Jahren.
Urteile noch nicht rechtskräftig
Beide Seiten prüfen, ob sie die Urteile akzeptieren, oder die nächste Instanz anrufen. Daher ist das Urteil noch nicht rechtskräftig.