London: Court of Appealt weist Millionen-Klage der Großbank UBS gegen Leipziger Wasserwerke zurück

Die Großbank UBS ist erneut mit einer Klage im Volumen von 500 Millionen Euro gegen die Leipziger Wasserwerke (KWL) wegen geplatzter Finanzdeals gescheitert. Der Londoner Court of Appeal wies am 16.10.2017 die Berufung der UBS gegen ein erstes Urteil zurück, das 2014 zugunsten Leipzigs gefallen war. "Das nimmt enormen Druck von uns", sagte Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD). Die Bank kündigte allerdings ein weiteres Rechtsmittel an.

KWL-Geschäftsführer platzierte unerlaubt riskante Finanzwetten

Die UBS verlangt von den kommunalen Wasserwerken die Begleichung von über 350 Millionen Euro aus geplatzten Kreditversicherungs-Deals. Die riskanten Finanzwetten war ein früherer KWL-Geschäftsführer in den Jahren 2006 und 2007 an allen Gremien vorbei eingegangen. Er wurde deswegen später wegen Untreue und Bestechlichkeit zu sieben Jahren und fünf Monaten Haft verurteilt. Zusammen mit Zinsen, Währungsschwankungen und Prozesskosten standen für Leipzig inzwischen rund 500 Millionen Euro auf dem Spiel.

CDO-Wertpapiere floppten in der Finanzkrise

Die KWL waren mit sogenannten CDO-Wertpapieren als Versicherer von Kreditrisiken der UBS aufgetreten. Während der Finanzkrise floppten die Papiere. Es kam heraus, dass sich der verantwortliche KWL-Manager bei den Geschäften hatte bestechen lassen - von Finanzberatern, mit denen die UBS laut dem Urteil der ersten Instanz enger als erlaubt zusammengearbeitet haben soll. Der Londoner High Court of Justice hatte entschieden, dass die Geschäfte nichtig seien und die Bank die Risiken tragen müsse.

Redaktion beck-aktuell, 17. Oktober 2017 (dpa).