Keine Strafverfolgung von Uber nach tödlichem Unfall mit Roboterauto

Uber muss nicht mit strafrechtlichen Konsequenzen wegen des ersten tödlichen Unfalls mit einem Roboterauto vor rund einem Jahr rechnen. US-Staatsanwälte fanden nach langwierigen Untersuchungen keine Grundlage, um den Fahrdienstvermittler zu belangen. Bei dem Unfall in der Stadt Tempe in Arizona hatte der vom Computer gesteuerte Uber-Wagen bei einer abendlichen Testfahrt eine Frau, die eine mehrspurige Straße überquerte, erfasst und getötet.

Software mit Erkennungsproblemen

Die Frau hatte ein Fahrrad, an dem mehrere Plastiktüten hingen, neben sich hergeschoben. Laut einem Zwischenbericht von Unfallermittlern der US-Behörde NTSB hatte die Software des Uber-Autos Probleme, zu erkennen, was sie sah. Der Wagen bremste nicht, auch die mitfahrende Sicherheitsfahrerin reagierte erst, als es zu spät war.

Weitere Ermittlungen gegen Sicherheitsfahrerin

Zum Verhalten der Sicherheitsfahrerin, die während des Unfalls am Steuer saß, soll es aber weitere Ermittlungen geben, hieß es in einem Brief der lokalen Staatsanwaltschaft des Yavapai County, der unter anderem vom US-Sender 12 News aus dem NBC-Verbund veröffentlicht wurde. Auf Videos aus dem Auto ist zu sehen, wie die Fahrerin kurz vor dem Unfall nach unten am Armaturenbrett entlang schaut. Nach Angaben der Polizei lief auf ihrem Smartphone eine Episode der Castingshow "The Voice".

Notbrems-Assistent war abgeschaltet

Es wurde zunächst keine nähere Begründung für die Entscheidung der Staatsanwaltschaft bekannt. Uber hatte in dem umgebauten Volvo-SUV den vom Hersteller installierten Notbrems-Assistenten abgeschaltet. Das Unternehmen hatte zuvor auch beschlossen, die Testfahrten nur noch mit einem Menschen an Bord statt mit zuvor zwei Personen durchzuführen.

Fall an benachbartes County übertragen

Zuständig für die Untersuchung wäre eigentlich die Staatsanwaltschaft des Maricopa County gewesen, in dem Tempe liegt. Angesichts einer früheren gemeinsamen Kampagne mit Uber für mehr Verkehrssicherheit übertrug die Behörde die Ermittlungen an ihre Kollegen aus dem benachbarten Yavapai County.

Redaktion beck-aktuell, 7. März 2019 (dpa).