Griechenland: Gericht hebt Asyl für türkischen Offizier auf

Das Athener Oberverwaltungsgericht hat griechischen Medienberichten zufolge das einem türkischen Offizier zunächst gewährte Asyl am 05.01.2018 wieder aufgehoben. Dies sei im öffentlichen Interesse geboten, um die Beziehungen zur Türkei nicht zu gefährden, so das Gericht. Der Offizier war während des Putschversuchs in der Türkei im Sommer 2016 nach Griechenland geflohen.

Acht türkische Militärs mit Hubschrauber nach Griechenland geflohen

Die Geschichte ist vertrackt und diplomatisch heikel: Im Juli 2016 flohen acht türkische Militärs während des Putschversuchs in der Türkei mit einem Hubschrauber nach Griechenland und beantragten dort politisches Asyl. Den Auslieferungsanträgen, die Ankara daraufhin stellte, gaben griechische Gerichte mit Verweis auf die Menschenrechtslage in der Türkei nicht statt. Anschließend wurde einem ersten Antragssteller vergangene Woche von einer griechischen Behörde Asyl zugesprochen.

Griechische Regierung: Keine Auslieferung, aber auch kein Asyl

Die griechische Regierung erhob gegen diesen Entscheid Einspruch, um die Beziehungen zur Türkei nicht zu gefährden: Auslieferung nein, aber auch kein Asyl. In diplomatischen Kreisen in Athen heißt es, die Regierung hoffe darauf, dass schließlich die Gerichte - womöglich gar der Europäische Gerichtshof - über den Fall entscheiden würden. Dem Betreffenden bleibt der juristische Weg: Am 15.02.2018 soll der Entzug der Asylgenehmigung erneut gerichtlich geprüft werden.

Redaktion beck-aktuell, 8. Januar 2018 (dpa).