Ex-Ministerin Zypries soll Streitfälle bei VW-Entschädigung klären

Die frühere Bundesjustizministerin Brigitte Zypries soll Streitfälle bei der Entschädigung für Dieselkunden im VW-Abgasskandal klären. Wie Volkswagen und die Verbraucherzentralen am 19.03.2020 mitteilte, wird Zypries zusammen mit dem früheren Bundesdatenschutzbeauftragten Peter Schaar und dem ehemaligen Versicherungsombudsmann Günther Hirsch die Ombudsstelle für den zwischen beiden Parteien geschlossenen Vergleich leiten.

VW will zwischen 1.350 und 6.257 Euro zahlen

Die ersten Entschädigungen an die Teilnehmer der Musterklage sollen vom 05.05.2020 an fließen. Beide Parteien gehen von rund 260.000 Berechtigten aus. Je nach Modell und Alter des Autos will VW zwischen 1.350 und 6.257 Euro zahlen. Durchschnittlich sollten rund 15% des ursprünglichen Kaufpreises ausgezahlt werden.

Ombudsstelle soll unbürokratische und reibungslose Vergleichsabwicklung gewährleisten

An die Ombudsstelle sollen sich Dieselfahrer wenden, deren Fälle nicht über das eingerichtete Service Center geklärt werden können. "Die unabhängige Ombudsstelle wird die unbürokratische und reibungslose Vergleichsabwicklung begleiten und unterstützen", erklärte VW-Chefjurist Manfred Döss. Alle Berechtigten sollten ihr Geld so schnell wie möglich bekommen, versicherte er.

Manipulationen an Abgaswerten von Dieselautos zugegeben

Im September 2015 hatte Volkswagen nach Prüfungen von Behörden und Recherchen von Forschern in den USA Manipulationen an den Abgaswerten von Dieselautos zugegeben. Die Software bestimmter Motoren war so eingestellt, dass im Betrieb auf der Straße deutlich mehr giftige Stickoxide (NOx) ausgestoßen wurden als in Tests.

Redaktion beck-aktuell, 20. März 2020 (dpa).