Daimler Truck erleidet Niederlage im Streit um Müllwagenkartell

Daimler Truck droht wegen eines Preiskartells beim Verkauf von Müllfahrzeugen an den niedersächsischen Landkreis Northeim eine Schadenersatzzahlung. Laut einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom Montag waren die Müllfahrzeuge von unrechtmäßigen Absprachen betroffen. Nach Ansicht des Landkreises entstand beim Kauf der Fahrzeuge ein Schaden durch die Preisabsprachen.

Preisabsprachen unter Lkw-Herstellern

Hintergrund der Schadenersatzklage ist ein Beschluss der EU-Kommission aus dem Juli 2016, in dem der damaligen Daimler AG und anderen Lkw-Herstellern ein Bußgeld von insgesamt knapp drei Milliarden Euro wegen Preisabsprachen auferlegt worden war. Der Landkreis Northeim hatte Daimler daraufhin auf Schadenersatz verklagt. Der Fall kehrt nun vor das Landgericht Hannover zurück. Daimler Truck, die Nutzfahrzeugsparte von Daimler, wurde Ende 2021 aus dem Daimler-Konzern herausgelöst.

Daimler sieht keinen Schaden

"Wir akzeptieren natürlich die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes", sagte ein Sprecher von Daimler Truck gegenüber der Presse. Vor dem Hintergrund des 2016 getroffenen EU-Kommissionsbeschlusses könne Daimler Truck die nun vom Gerichtshof vorgenommene Auslegung zu Sonderfahrzeugen jedoch nicht nachvollziehen. "Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass unseren Kunden kein Schaden entstanden ist."

EuGH, Urteil vom 01.08.2022 - C-588/20

Redaktion beck-aktuell, 1. August 2022 (dpa).