EU: Opferschutzrichtlinie soll überarbeitet werden

EU-Justizkommissar Didier Reynders hat angekündigt, die bestehenden Regeln zum Schutz von Opfern von Straftaten zu überarbeiten. Eine Bewertung der bestehenden Opferschutzrichtlinie habe gezeigt, dass in einigen Bereichen Verbesserungsbedarf besteht. "Opfer von Kriminellen zu werden, kann lebenslange Folgen haben, und die Opfer brauchen sofort und langfristig eine auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Unterstützung. Sie haben auch ein Recht auf Gerechtigkeit und Entschädigung", erklärte Reynders gestern in einer Stellungnahme.

Ziel: Verbesserter Zugang zu Informationen über Opferrechte

Die Richtlinie in ihrer heutigen Form hat sich laut Reynders bereits als ein wirkungsvolles Instrument erwiesen, um Opfer auf ihrem Weg der Genesung zu unterstützen. Es sei jedoch noch notwendig, den Zugang der Opfer zu Informationen über ihre Rechte zu verbessern und diejenigen unter ihnen besser zu schützen, die in Bezug auf Straftaten besonders gefährdet sind, wie Kinder oder Opfer der organisierten Kriminalität. Aus diesem Grund wolle er im nächsten Jahr eine Überarbeitung der Richtlinie vorschlagen, so der EU-Justizkommissar weiter.

Mindeststandards für Rechte der Opfer von Straftaten

Die Opferschutzrichtlinie legt Mindeststandards für die Rechte, die Unterstützung und den Schutz von Opfern von Straftaten fest und stellt sicher, dass Personen, die Opfer einer Straftat geworden sind, anerkannt und mit Respekt behandelt werden. Außerdem müssen sie angemessenen Schutz, Unterstützung und Zugang zur Justiz erhalten.

Gitta Kharraz, 29. Juni 2022.