DAV wurde Opfer von Hackern

Der Deutsche Anwaltverein (DAV) ist Opfer eines Hackerangriffs geworden, in dessen Verlauf eine Spam-Mail über den Server des Verbandes an zahlreiche Anwälte geschickt wurde. Die wöchentliche Rundmail des DAV, in der Abonnenten mit Nachrichten aus dem Rechtsleben versorgt werden, habe deshalb erst am 11.05.2020 verschickt werden können – vier Tage später als üblich.

Unbekannte hatten Postfach eines Anwalts gehackt

In der vergangenen Woche sei das Postfach eines Kollegen gehackt worden, teilte der Verband mit. Die dortigen E-Mail Adressen aus einer Verteilerliste, in der dieser Anwalt enthalten war, seien genutzt worden, um über einen Server des DAV eine Spam-Mail zu verbreiten. "Die entsprechende Liste haben wir umgehend deaktiviert." Dennoch hätten einige Kolleginnen und Kollegen Spam-Mails erhalten.

Technische Hintergründe unklar

"Sicherungssysteme wurden umgangen", heißt es in der Mitteilung kryptisch. Auch geht daraus nicht hervor, wieso der Angreifer durch den Einbruch bei einem Anwalt Zugriff auf einen Rechner des Vereins bekommen konnte. Die Mail-Depesche sei nur an einen kleinen Teil der Abonnenten gegangen, sagte dazu ein Sprecher auf Anfrage der NJW am Abend lediglich.

Sicherheit soll verbessert werden

Der DAV weist zwar vorsorglich darauf hin, dass er seine Depesche nie mit Anhängen versende. Doch habe es in der Spam-Mail einen Link zum Download gegeben – allerdings verbunden mit einem Warnhinweis. Künftig wolle man eine Authentifizierung einbauen, um so etwas zu verhindern, teilte der DAV weiter mit. Auch habe man den entsprechenden Server abgestellt. Dass es auch künftig keine hundertprozentige Sicherheit geben wird, macht ein weiterer Hinweis deutlich: "Gleichzeitig ist es uns wichtig, Sie über unsere Arbeit regelmäßig ohne große Hürden zu informieren."

Redaktion beck-aktuell, 11. Mai 2020.