Brasilianischer Richter nutzte beschlagnahmten Porsche: 8 Jahre Haft

Er beschlagnahmte mehrere Luxusautos des einst reichsten Brasilianers Eike Batista und nutzte sie dann zu privaten Fahrten: Dieses ungewöhnliche Gebaren kommt einen Richter nun teuer zu stehen. Flavio Roberto de Souza wurde am 07.08.2017 vom Bundesgerichtshof in Rio de Janeiro zu acht Jahren Gefängnis verurteilt, wie das Portal "O Globo" berichtete. Er war 2015 des Amtes enthoben worden, nachdem er dabei erwischt worden war, wie er mit einem von der Justiz beschlagnahmten Porsche Cayenne Batistas privat durch Rio fuhr.

Auch Uhren und Klavier wurden privat genutzt

Einen weiteren Luxuswagen hatte der Richter in der Garage seines Appartements, zudem hatte er ein Klavier des Unternehmers in der Wohnung – in mehreren Prozessen war ein Großteil des Besitzes von Batista wegen hoher Schulden beschlagnahmt worden. Souza hatte auch von Batista beschlagnahmte Uhren der Marken Rolex und Bulgari daheim.

Batistas Reichtum schmolz innerhalb weniger Jahre dahin

Der Deutsch-Brasilianer Batista, der in Aachen studiert hatte, war 2012 mit einem Vermögen von 30 Milliarden US-Dollar laut der Forbes-Liste noch der siebtreichste Mensch der Welt. Er hatte mit Investments im Rohstoffsektor und Infrastrukturbereich über die Holding EBX viel Geld verdient. Strategische Fehler, der Ölpreisverfall, gefallene Aktienkurse und diverse Strafverfahren ließen dann den Reichtum des heute 60-Jährigen dramatisch schmelzen.

Massive Korruptionsvorwürfe

Im Januar kehrte Batista wegen massiver Korruptionsvorwürfe aus den USA zurück und kam in Untersuchungshaft. Bilder des Häftlings mit geschorenem Haar gingen um die Welt. Ende April wurde er vom Gefängnis in den Hausarrest überstellt. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, dem Ex-Gouverneur des Bundesstaats Rio de Janeiro, Sérgio Cabral, 16,5 Millionen Dollar Schmiergelder gezahlt zu haben.

Redaktion beck-aktuell, 8. August 2017 (dpa).