Berlin und Paris wollen gemeinsamen Ausstieg aus dem Töten männlicher Küken

Deutschland und Frankreich wollen beim geplanten Ausstieg aus dem umstrittenen Massentöten männlicher Küken gemeinsam vorgehen. Das vereinbarten Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) und ihr französischer Kollege Didier Guillaume am 16.10.2019 am Rande des deutsch-französischen Ministerrats in Toulouse. Dafür soll nach Angaben des deutschen Ministeriums auch ein Fahrplan abgestimmt werden. Ziel sei, bis Ende 2021 aus dem Töten von auszusteigen.

Lösung im Einsatz neuer Technologien

Beide Länder wollen dafür unter anderem Erkenntnisse zu verfügbaren Technologien austauschen. Geplant ist zudem ein deutsch-französisches Treffen voraussichtlich Anfang nächsten Jahres mit Geflügelverbänden, Tier- und Verbraucherschützern, Wissenschaft und Handel.

Töten männlicher Küken in Deutschland nur noch übergangsweise zulässig

In Deutschland ist das Töten von Küken in der Legehennenzucht nur noch für eine Übergangszeit zulässig, wie das Bundesverwaltungsgericht am 13.06.2019 entschieden hatte (Az.: 3 C 29.16; BeckRS 2019, 20548). Die Praxis darf aber vorerst weitergehen, bis den Brutbetrieben praxisreife Verfahren zur Geschlechtsbestimmung schon im Ei zur Verfügung stehen. Männliche Küken schlüpfen dann gar nicht. Bisher werden jährlich rund 45 Millionen männliche Küken getötet, da sie keine Eier legen und nicht so viel Fleisch ansetzen.

Redaktion beck-aktuell, 18. Oktober 2019 (dpa).