AG Bonn verurteilt Krimiautor Akif Pirinçci wegen Volksverhetzung

Der Krimiautor Akif Pirinçci ist wegen Volksverhetzung und Beleidigung verurteilt worden. Für eine Hetzschrift zur Kölner Silvesternacht verurteilte das Amtsgericht Bonn den 58-Jährigen zu einer Geldstrafe von 5.100 Euro (170 Tagessätze à 30 Euro). Das bestätigte am 14.03.2017 eine Gerichtssprecherin.

Menschenwürde von Teilen der Bevölkerung verletzt

Die rechtsradikale Schmähschrift, die der Angeklagte am 10.01.2016 auf seiner Internetseite veröffentlicht hatte, sei von der Meinungsfreiheit nicht mehr gedeckt, hieß es im Urteil. Mit dem Pamphlet "Freigabe des Fickviehs" habe er die Menschenwürde von Teilen der Bevölkerung verletzt und zum Hass aufgestachelt.

Dritte Bonner Verurteilung des Krimiautors

Pirinçci hatte seinen Beitrag als eine "scharfe und satirische Abrechnung mit der Kölner Silvesternacht" bezeichnet, die von der Meinungsfreiheit gedeckt sei. In einem zweiten angeklagten Fall hatte Pirinçci via Facebook eine Kasseler Sexualforscherin unter anderem als "sexbesessene Zwangsjacken-Kandidatin" diffamiert. Der Text sei fraglos eine Beleidigung, befand der Amtsrichter. Es ist bereits die dritte Bonner Verurteilung des einst erfolgreichen Bonner Krimiautors ("Felidae").

AG Bonn

Redaktion beck-aktuell, 15. März 2017 (dpa).