17-jährige deutsche IS-Anhängerin im Irak zu sechs Jahren Haft verurteilt

Die 17-jährige deutsche IS-Anhängerin Linda W. aus Pulsnitz ist am 18.02.2018 von einem irakischen Gericht zu einer sechsjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Das erfuhren der "Norddeutsche Rundfunk" (NDR), der "Westdeutsche Rundfunk" (WDR) und die "Süddeutsche Zeitung" aus Justizkreisen in Bagdad.

Verurteilung offiziell nicht bestätigt

Demnach soll die junge Frau aus Sachsen wegen der Mitgliedschaft in der Terrormiliz IS zu fünf Jahren und darüber hinaus wegen der illegalen Einreise in den Irak zu einem Jahr Haft verurteilt worden sein. Das Verfahren habe wegen der Minderjährigkeit der Angeklagten ohne Öffentlichkeit vor einem Jugendgericht in der irakischen Hauptstadt Bagdad stattgefunden. Eine unabhängige Bestätigung in Deutschland war laut "NDR" zunächst nicht zu erhalten. Aus irakischen Justizkreisen habe es aber geheißen, Vertreter der deutschen Botschaft in Bagdad seien bei dem Prozess anwesend gewesen und hätten das Verfahren beobachtet.

Reue und Hoffnung auf Rückkehr nach Deutschland

Linda W. war nach Angaben des "NDR" im Juli 2017 in der Stadt Mosul von irakischen Sicherheitskräften verhaftet und dann nach Bagdad überstellt worden. Der Fall hatte weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Gegenüber "NDR", "WDR" und "Süddeutscher Zeitung" hatte Linda W. gesagt, sie wolle schnellstmöglich nach Deutschland zurück und bereue es ausdrücklich, sich der Terrormiliz angeschlossen zu haben.

Redaktion beck-aktuell, 19. Februar 2018.