Montag, 3.1.2022
Beschäftigungsverbot wegen Mutterschutz hindert Schöffin nicht

Wirkt in der Hauptverhandlung eine Laienrichterin mit, der ein ärztliches Beschäftigungsverbot erteilt wurde, ist das Gericht nicht automatisch fehlerhaft besetzt. Das Verbot ist dem Bundesgerichtshof zufolge individuell auf den konkreten Arbeitsplatz und auf die Gesundheit der Schwangeren zugeschnitten und entfaltet keine Geltung auf der Richterbank. Nur bei einer Mitwirkung trotz Verhandlungsunfähigkeit wird dem Bundesgerichtshof zufolge dem Angeklagten der gesetzliche Richter entzogen.

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Dienstag, 12.10.2021
Besetzungsrüge muss rechtzeitig erhoben werden
Tritt in einem Verwaltungsgerichtsprozess ein Besetzungsfehler beim Gericht auf, muss der Prozessbevollmächtigte des Klägers diesen ausdrücklich rügen, bevor er in die mündliche Verhandlung eintritt. Tut er das nicht, verliert er dem Bundesverwaltungsgericht zufolge das Rügerecht. Jedenfalls dann, wenn das Gericht irrtümlich handelte und der Kläger anwaltlich vertreten ist. Mehr lesen
Mittwoch, 25.11.2020
Schöffe eingeschlafen – Revision erfolgreich

Schläft ein Richter während der Verlesung der Anklage ein, muss sie erneut verlesen werden. Anderenfalls ist ein absoluter Revisionsgrund gegeben, weil das Gericht nicht ordnungsgemäß besetzt ist. Das hat der Bundesgerichtshof im Fall eines Schöffen am 14.10.2020 beschlossen.

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Freitag, 3.7.2020
Neue Schöffenbesetzung wegen verschobener Hauptverhandlung nicht zu beanstanden

Das Recht eines Angeklagten auf die “richtigen“ Schöffen ist auch dann gewahrt, wenn der Spruchkörper aufgrund einer Verschiebung der Hauptverhandlung mit anderen als den ursprünglich ausgelosten Schöffen besetzt wird. Dies hat das Oberlandesgericht Oldenburg unter Zurückweisung der Verfahrensrüge einer Angeklagten mit Beschluss vom 14.05.2020 entschieden.

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