Samsung erzielt Erfolg in Patentstreit: US-Supreme Court kippt 400 Millionen Dollar-Zahlung an Apple

Samsung hat im jahrelangen Patentstreit mit Apple einen Erfolg erzielt. Der US-Supreme Court hat am 06.12.2016 eine Entscheidung gekippt, wonach Samsung für das Kopieren des iPhone-Designs rund 400 Millionen Dollar an Apple zahlen sollte. Über die Höhe der Summe und die Grundlage ihrer Berechnung muss nun eine niedrigere Instanz entscheiden.

Gericht: Gesamt- wie Teilprofit aus Geräteverkäufen als Berechnungsbasis vertretbar

Als Basis für den Betrag wurden die gesamten Profite von Samsung mit den Geräten genommen, die nach einer vorherigen Gerichtsentscheidung das iPhone kopierten. Samsung argumentierte, das sei falsch, weil Design nur für einen Teil des Ertrags relevant sei. Das Oberste Gericht betonte, dass im Prinzip beide Ansätze annehmbar seien, und nun darüber entschieden werden müsse, welcher in diesem Fall gelten solle.

Hintergrund

Das Verfahren geht auf eine von Apple bereits im April 2011 eingereichte Klage zurück – mit dem Vorwurf, der südkoreanische Konzern habe Design und Technologie von iPhone und iPad kopiert. Samsung konterte mit eigenen Klagen. Zeitweise war es ein weltweiter Patentkrieg mit mehreren Dutzend Verfahren, darunter auch in Deutschland. Inzwischen wurden alle Prozesse bis auf die in den USA beigelegt. Im ersten Verfahren in Kalifornien errang Apple eine Zahlung von am Ende gut 900 Millionen Dollar. Samsung bezahlte bereits einen Teil davon, vor dem Obersten Gerichtshof ging es jetzt um einen Teil dieser Summe. Im zweiten kalifornischen Verfahren wollte Apple ursprünglich bis zu zwei Milliarden Dollar von Samsung, bekam aber nur 119,6 Millionen Dollar zugesprochen.

Redaktion beck-aktuell, 7. Dezember 2016 (dpa).