Pakistan: Angeblicher indischer Spion zum Tode verurteilt

Ein pakistanischer Militärgerichtshof hat einen angeblichen indischen Spion zum Tode verurteilt. Die indische Regierung hält die Anschuldigungen gegen den Verurteilten für erfunden und droht dem Nachbarland für den Fall der Exekution mit Konsequenzen.

Video zeigt angebliches Spionagegeständnis des Angeklagten

Der Inder Kulbushan Sudhir Jadhav, der unter dem Namen Hussein Mubarak Patel gereist sein soll, war am 03.03.2016 in der unruhigen südpakistanischen Provinz Baluchistan festgenommen worden. Ihm wurden Spionage und Sabotage vorgeworfen. Baluchistan ist der Ausgangsort eines für Pakistan immens wichtigen geplanten multimilliardenschweren Wirtschaftskorridors zwischen China und Pakistan (CPEC). In einer vom pakistanischen Fernsehen gezeigten Befragung sagte Jadhav, er sei vom indischen Geheimdienst beauftragt worden, das CPEC-Projekt und die Sicherheitsbemühungen pakistanischer Sicherheitskräfte in der Millionenstadt Karachi und in Baluchistan zu behindern. Das Video war viel diskutiert worden, weil Jadhav seltsam entspannt und zuvorkommend wirkte.

Indische Regierung droht mit Konsequenzen

Die indische Regierung bestätigt, dass Jadhav ein indischer Bürger und ehemaliger Marineoffizier ist, weist aber den Vorwurf zurück, er sei ein Spion. Pakistan und Indien sind Erzfeinde. Das Außenministerium in Neu Delhi berief den pakistanischen Botschafter ein. In einer Stellungnahme hieß es, Jadhav sei aus dem Iran entführt worden und seine Anwesenheit in Pakistan sei niemals glaubwürdig erklärt worden. Sollte die Exekution stattfinden, werde Indien das als vorsätzlichen Mord ansehen und Konsequenzen ziehen.

Redaktion beck-aktuell, 11. April 2017 (dpa).