Mehr als 800 Menschen sitzen fest
Das Geld soll an insgesamt 1.905 Bootsflüchtlinge aus verschiedenen Ländern ausgezahlt werden, die eigentlich nach Australien wollten. Stattdessen wurden sie auf die Pazifik-Insel Manus gebracht, die zu Papua-Neuguinea gehört. Dort sitzen aktuell immer noch mehr als 800 Menschen fest. Australien lehnt es grundsätzlich ab, Asylsuchende aufzunehmen, die mit dem Boot ankommen.
Verfahren zieht sich seit Dezember 2014
Die Flüchtlinge hatten Entschädigung wegen physischer und psychischer Verletzungen durch die Unterbringungsbedingungen verlangt. Das oberste Gericht von Papua-Neuguinea hatte vergangenes Jahr geurteilt, dass ihre jahrelange Festsetzung gegen die Verfassung des Inselstaats verstößt. Der Rechtsstreit zieht sich bereits seit Dezember 2014 hin. Dem Vergleich muss der Oberste Gerichtshof des australischen Bundesstaates Victoria noch zustimmen.
Lager ursprünglich als Haftanstalten gebaut
Die Lager auf Manus und Nauru, einer anderen Insel, wurden einst als Haftanstalten gebaut. Mittlerweile wurde den Flüchtlingen erlaubt, sich auch außerhalb der Zäune aufzuhalten. Die Anlage in Manus soll nun bis Oktober geschlossen werden. Einer der Kläger, der iranische Flüchtling Majid Kamasaee, sagte: "Ich kam nach Australien, um Frieden zu finden. Aber dann wurde ich nach Manus geschickt, was die Hölle war." Die meisten Flüchtlinge hoffen darauf, dass sie auf der Grundlage einer amerikanisch-australischen Vereinbarung in die USA ausreisen dürfen. Allerdings ist nicht klar, ob sich die Vereinigten Staaten unter Präsident Donald Trump daran halten werden.